Lesung von Sebastian Beck

15. 07. 2023 um 20:00 Uhr

aus seinem Roman Vinz Solo

mit der Band Prohibition Prohibition

Veranstaltungsort

Stadl der Alten Post - Graf-Lenberger Str. 13 - 83741 Triftern

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Niederbayerische Provinz in den Achtzigern: In Artlhofen tobt der Kulturkampf zwischen Kirche, CSU und der Anti-Atombewegung. Mittendrin der 18-jährige Oberministrant Vinzenz Bachmaier, der endlich auch einmal cool sein möchte. Aber statt zur Demo nach Wackersdorf muss er zur Wallfahrt nach Altötting mitfahren. So wird das nichts mit seiner Ricarda und der Karriere als Rockgitarrist. Als er schließlich mit seiner Band aus der katholischen Enge ausbricht und das Glück greifbar nah scheint, nimmt sein Leben eine tragische Wendung. Vinzenz ist plötzlich ganz auf sich und seinen kauzigen Freund Kowalczyk gestellt - und auf seinen trotzigen Lebenswillen.

Ein Roman wie eine Jugend in Bayern: komisch, traurig, aber immer voller Lebensgier.

„Humorvolle, teils skurrile Geschichte […]. Das Buch ist zugleich eine Geschichte vom Erwachsenwerden und ein Porträt der Provinz – beides beschreibt Sebastian Beck so humorvoll, dass es schwer ist, das Buch beiseite zu legen.“

Wolfgang Schörner, Penzberger Merkur, 29.04.2023

Sebastian Beck, geboren in München, arbeitet seit 1987 für die Süddeutsche Zeitung - als Lokaljournalist, Landtagskorrespondent, Deutschlandreporter und Leiter der Bayernredaktion. Das Land und seine Bewohner kennt er von zahllosen Recherchereisen mit Stift oder Kamera. Er besucht mit Vorliebe jene Gegenden, um die Touristen einen großen Bogen machen. Für seine journalistischen und fotografischen Arbeiten wurde er unter anderem mit dem Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet.

Drei Fragen an Sebastian Beck

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Buch?

Als Journalist bin ich professioneller Geschichtensammler. Ich habe mir viele Geschichten erzählen lassen und dabei hat sich ein Bild der 1980er Jahre verdichtet. Es war eine wilde Zeit, die auch eine gewisse Tragik in sich trug. Und doch wohnte ihr ein gewisser Witz inne.

Was war so besonders an den 80er Jahren?

Es war die Zeit meiner eigenen Jugend. Aber auch eine Zeit des Aufbruchs und des Aufbegehrens. Es gab große Zukunftsängste, vor einem Atomkrieg oder einer Ökologischen Krise. Eigentlich kein Unterschied zur heutigen Jugend.

Was können Leser des Buches erwarten?

Ich hoffe es ist unterhaltsam, denn wenn ich eines nicht leiden kann, dann langweilige Bücher. Es liest sich leicht und schnell, hat Witz und gewissen Tiefgang und es wäre nicht schlecht, wenn man den rauslesen könnte. Es ist aber auch ein Gemälde der 80er Jahre auf dem Land in Bayern. Ich denke, am Schluss wird man erkennen, dass diese Zeit nicht viel anders war als heutzutage.

prohibition

Die Band Prohibition Prohibition

Die vier jungen Musiker hinter Prohibition Prohibition wandern mit ihrer Musik auf einem schmalen Grat zwischen bedrohlicher Scheinstille und Kontrollverlust - und setzen sich so auf ihre Weise mit dem etwas diffusen Begriff "Post-Punk" auseinander. Drums und Bass bilden den Motor der Songs, die in einem kleinen Container am Rande der Stadt entstehen, und müssen sich dabei nur selten zwischen roher Gewalt und Komplexität entscheiden. Gitarrenklänge zwischen Sterilität und Unkenntlichkeit schweben darüber, darunter und dazwischen. Literarische Fragmente, philosophische und historische Impressionen bilden die Grundlage für die Texte, die mal kühl erzählt, dann wieder als verzweifelte Hilferufe über alledem liegen - ein angemessener Ausdruck für eine aus den Fugen geratende Welt.